Was tun bei Durchfall beim Hund?
Fast jeder Hundebesitzer kennt es: Plötzlich ist der Kot nicht mehr fest, sondern breiig oder gar wässrig. Durchfall beim Hund ist keine eigene Krankheit, sondern ein Symptom – ein deutliches Signal des Körpers, dass etwas im Magen-Darm-Trakt nicht stimmt. Der Körper versucht auf diesem Weg, etwas Unerwünschtes (z.B. Giftstoffe, Bakterien, Unverträglichkeiten) schnellstmöglich loszuwerden.
Man unterscheidet zwischen akutem (plötzlich auftretendem) und chronischem (wiederkehrendem) Durchfall. Während akuter Durchfall oft harmlos ist, deutet chronisch weicher Kot beim Hund auf ein tieferliegendes Problem hin.
Häufige Ursachen für akuten Durchfall:
- Futterumstellung: Ein zu schneller Wechsel des Futters überfordert die Darmflora.
- Falsches gefressen: Müll, Essensreste oder etwas Verdorbenes auf dem Spaziergang.
- Unverträglichkeiten: Bestimmte Inhalte des Futters lösen eine Intoleranz aus.
- Stress & Aufregung: Autofahrten, Tierarztbesuche oder Silvester können auf den Magen schlagen.
- Infektionen: Viren, Bakterien oder Parasiten (wie Giardien) können heftige Reaktionen auslösen.
Wenn weicher Kot beim Hund zum Dauerzustand wird
Während akuter Durchfall oft nach 1-3 Tagen Schonkost (z.B. Huhn mit Reis) abklingt, ist chronisch weicher Kot ein Fall für eine genauere Analyse. Hier ist die Darmflora (das Mikrobiom) meist nachhaltig gestört. Aber auch akuter Durchfall sollte unterstützt werden, da der Hund dabei viel Wasser und Mikronährstoffe verliert.
Eine gesunde Darmflora ist entscheidend für eine feste Kotkonsistenz und ein starkes Immunsystem. Ist dieses Ökosystem aus Bakterien gestört (Dysbiose), können Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden und die Darmschleimhaut wird gereizt. Futtermittelunverträglichkeiten oder chronische Darmentzündungen können die Folge sein.
Natürliche Unterstützung für den Darm
Das Ziel muss sein, die Darmflora wieder aufzubauen und die gereizte Darmschleimhaut zu schützen. Die Naturheilkunde, insbesondere die ayurvedische Lehre, nutzt hierfür seit Jahrtausenden spezifische Pflanzen und Fasern, um die Verdauung zu harmonisieren.
Wichtige natürliche Komponenten:
Präbiotische Ballaststoffe: Leinsamen & Flohsamenschalen
Geschroteter Leinsamen und Flohsamenschalen sind reich an Schleimstoffen. Diese binden im Darm große Mengen an Wasser. Bei Durchfall helfen sie, den Kot einzudicken und die Verweildauer im Darm zu normalisieren. Gleichzeitig dienen diese Fasern als "Futter" (Präbiotika) für die guten Darmbakterien.
Inulin & Topinambur
Inulin, gewonnen z.B. aus Topinambur, ist ein reiner präbiotischer Ballaststoff. Er fördert gezielt das Wachstum nützlicher Bifido- und Laktobakterien im Dickdarm und trägt so aktiv zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora bei.
Ayurvedische Kräuter: Ashwagandha & Neem
Die ayurvedische Tradition schätzt Ashwagandha (Schlafbeere) für seine ausgleichenden (adaptogenen) Eigenschaften, die besonders bei stressbedingten Verdauungsproblemen unterstützen können. Neem-Blätter werden im Ayurveda traditionell zur Reinigung und zur Unterstützung des körpereigenen Abwehrmilieus im Darm eingesetzt.
Warum Durchfall gefährlich werden kann
Anhaltender Durchfall beim Hund oder chronisch weicher Kot sollte niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Durch den flüssigen Stuhl verliert der Körper nicht nur schnell große Mengen an Wasser, was zur Dehydrierung führen kann, sondern auch lebenswichtige Elektrolyte (Salze und Mineralstoffe). Dies kann besonders bei Welpen und älteren Hunden schnell kritisch werden.
Darüber hinaus ist eine gestörte Verdauung immer ein Zeichen dafür, dass Nährstoffe nicht mehr optimal aufgenommen werden können. Langfristig führt dies zu Mangelerscheinungen, Gewichtsverlust und einem geschwächten Immunsystem, da der Darm nicht mehr als effektive Barriere arbeiten kann.